Eigentlich haben wir Zypern wegen des billigen Flugs nach Israel ausgesucht, aber im Nachhinein war das meine Rettung. Mein neuer Pass (alter war voll bis auf die letzte Seite und neuen Namen gab’s ja auch noch) hat es nicht rechtzeitig geschafft. Deshalb bin ich mit dem alten Personalausweis nach Zypern und die beste Mutsch der Welt hat mir den Pass ins Hotel nachgeschickt. Dauert 2 Tage und kostet 46, aber was soll’s, er kam an und wir konnten auf nach Tel Aviv.
Ein Blick auf die Internetseiten verr?t uns, dass die Unterkünfte in Israel und speziell in Tel Aviv nicht günstig sind. Also kurzer Planwechsel, wir starten nach der Ankunft gleich mal los nach Jerusalem. Es f?hrt ein Bus gleich vom Flughafen weg direkt nach Jerusalem und wir warten nur 5 min. Sehr cool. Jetzt blo? noch die Leute im Bus fragen, wo wir genau raus müssen. Unser gebuchtes Apartment ist leider nicht im Zentrum, aber nach ein bisschen Fu?marsch finden wir die Hausnummer endlich. Nur leider ist keiner da. Auf Nachfrage sollen wir erstmal bei seiner Frau l?uten. Sie ist super lieb und bringt uns zur Unterkunft. Nicht die, die wir gebucht haben und mehr als eine Matratze aufm Boden gibt’s nicht, aber mittlerweile ist es schon fast 9 Uhr abends und wir haben keine Lust auf gut Glück jetzt noch zu suchen. Wir haben Hunger. Der Tipp unserer Gastgeber ist der Markt. Und schon sind wir im fr?hlichen, lauten, bunten und jungem Getümmel! Uns gef?llt Jerusalem!
Am n?chsten Tag aber wollen wir woanders schlafen und Neno findet ein Hostel mitten im Old Town Jerusalem, dem alten Zentrum, dass sich die Juden, Moslems, Armenier und Christen teilen. Wir laufen erstmal zur Grabeskirche. Hier ist Jesus‘ Grab, wird zumindest behauptet. Und die Schlange davor ewig lange. Wir laufen einfach rum und sind erstaunt über die vielen Nationalit?ten, sogar eine ganze Reisegruppe Kroaten treffen wir.
Danach geht’s gleich Mal weiter zur Klagemauer. Andere Religion, andere Sehenswürdigkeit, aber kurzer Weg. Das ist das spannende in dem Teil der Stadt, in ein paar hundert Metern ?ndert sich der Glaube, das Aussehen, die Sprache. Und als Tourist ist man mittendrin.
Die Klagemauer ist weniger beeindruckend auf den ersten Blick als ich mir vorgestellt habe, aber trotzdem bin ich so glücklich, hier zu sein. Neno und ich teilen uns auf, da hier M?nner und Frauen getrennt beten. Auf einen kleinen Zettel schreibe ich meinen Wunsch, den ich in eine der Felsritzen stecke. PEACE (Friede).
Am n?chsten Morgen ist die dritte Religion dran und wir machen uns auf zur Moschee. Da wir unsere Sachen unbedachterweise schon zum Waschen gegeben haben, müssen wir mit kurzen Hosen hin und kriegen zwei tolle R?cke für schlappe 12 – Halsabschneider.
Am Nachmittag geht’s in das nur 10 Km entfernte Bethlehem und damit auch nach Pal?stina. Unser 3. Land schon auf dieser Reise. Bethlehem ist ziemlich gro? und ziemlich h?sslich. Aber wir wollen zur Kirche, die an dem Platz gebaut wurde, an dem das Jesuskind geboren wurde. Hier sind noch mehr Pilger anzutreffen. Aber wir dürfen uns einer Reisegruppe anschlie?en und sparen uns damit 3 Stunden Wartezeit, das w?r’s uns nicht wert gewesen. So aber freuen wir uns, und warten geduldig, bis man selber durch die kleine Tür passt. Für Klaustrophobiker ungeeignet.
Danach geht’s zur Mauer. Die ganze Politik rund um Israel und Pal?stina ist nicht leicht zu begreifen, so eine Mauer aber erinnert mich an unsere eigene Geschichte und es ist erschreckend, wie brutal und falsch es sich sofort anfühlt, als wir die Mauer sehen.
Tipps:
Bus: super easy in Israel, was wir so mitbekommen haben. Tel Aviv – Jerusalem geht mehrmals am Tag und dauert nur ne gute Stunde. Bus nach Jerusalem faehrt gleich vom Flughafen los.
Unterkunft in Old Town Jerusalem: Hebron Youth Hostel, zentraler gehts nicht! Sauber, sehr basic, aber bester Preis plus gratis Tee, Kaffee und Abendessen (!)
Alles ist teurer in Old Town, Souvenirs, Essen etc. Aber gerade die Unterkunft war für uns super mittendrin, rumlaufen, kleine Pause, weiter rumlaufen ?
Mit den Bus nach Bethlehem, billig und einfach, ein bisschen zu Laufen nach dem Haltestopp, aber einfach nach dem Weg fragen.
Stempel in den Pass: keine Sorge, machen sie nicht mehr, vorsichtshalber trotzdem nett drum bitten, man bekommt eine Einreisekarte, die bei der Ausreise dann wieder hergezeigt werden muss.
Apropos Ausreise: es werden bei Ausreise 100 Schekel f?llig plus 5 Schekel Bearbeitungsgebühr. Kann man mit Kreditkarte bezahlen, wir haben halb Schekel, halb Euro in bar gemacht.