Warum Ost-Timor? Die Frage kriegen wir gleich nach der Ankunft auf dem winzigen Flughafen gestellt. In dieses Land verirren sich nur wenige Touristen. Für uns stand Ost-Timor, oder Timor-Leste (der offizielle Name) ganz oben auf der Wunschliste. Es ist das jüngste Land Asiens. Erst seit 2002 unabh?ngig, ehemalige portugiesische Kolonie und dann von Indonesien besetzt. Das Land hat eine schwere Vergangenheit. Trotzdem sind die Leute hier sehr hilfsbereit und winken uns oft auf der Strasse zu. Es ist au?erdem neben den Philippinen das einzige katholische Land in Asien, und wir sind neugierig, wie hier Weihnachten gefeiert wird.
Am zweiten Tag besuchen wir Atauro, eine Insel nur eine gute Bootsstunde von der Hauptstadt Dili entfernt. Tolle Korallen und herrliche Ruhe. Wir schlendern ueber den kleinen Markt und fahren mit dem Motortaxi (Motorrad vorne, Platz fuer 8 Personen hinten) zum naechsten Dorf. Hier haben sie eine riesige Krippe aufgestellt.
Leider haben wir Dauerregen am zweiten Tag und keine Aussicht auf Besserung. Es ist Regenzeit. Also zurück nach Dili.
Den heilig Abend verbringen wir mit anderen Ausl?ndern, die meisten sind Portugiesen, die für Hilfsorganisationen arbeiten, im Hostel. Bei 30 Grad und schwüler Luft treibt uns das scharf gewürzte Essen noch mehr den Schwei? auf die Stirn. Weihnachten mal anders.
Die Tage nach Weihnachten sind ruhig, die Gesch?fte und meisten Restaurants geschlossen. Die Einheimischen sind am Strand und machen Picknick mit ihren Liebsten.
Wir haben eine Mitfahrgelegenheit nach Kupang, unserer n?chsten Station auf West-Timor gefunden und lassen uns das nicht entgehen. Wir brauchen zwar für 280km gute 10 Stunden, aber mit dem Bus w?re es viel l?nger und anstrengender gewesen. Danke an Jhonet und ihren Dad, die uns mitgenommen haben. Die Fahrt war ein Abenteuer für sich. So eine schlechte Stra?e habe ich noch nie erlebt. Dafuer waren die Menschen und Doerfer am Strassenrand umso interessanter. Die alten Damen haben den so genannten Tais, selbst gewebte Stoffe, um ihre Hueften. Und die Kids fuerchten sich vor Neno’s Kamera. Good-bye, Timor-Leste.