Nach Valparaiso geht es fuer uns weiter nach Argentinien. Mal wieder ein Nachtbus, in ca. 9h sollten wir in Argentinien sein.
Leider weit gefehlt. Wir warten geschlagene 5 Stunden an der Grenze, dann duerfen wir noch eine Stunde draussen warten, um unsere Stempel abzuholen. Es ist saukalt, wir sind irgendwo hoch oben in den Bergen. Als wir endlich wieder losfahren, ist es 7 Uhr morgens. Wir haben noch ca. 4-5h, bis wir in Mendoza, unserem Ziel ankommen. Gott sei Dank haben wir aber diesmal einen grossartigen Luxusbus erwischt, besser als im Flieger. Den Sitz kann man fast ganz zurueck klappen. Es gibt Abendessen und Fruehstueck und unser Stewart (ja, den gibts da auch) schaltet uns die englischen Untertitel ein fuer die Filme, die gezeigt werden.
Morgens nach dem Fruehstueck, so gegen 9 Uhr rammen wir dann ein Auto. Neno und ich sitzen in dem Doppeldecker-Bus ganz vorne. Und ich seh den Unfall sogar kommen, weil unser Busfahrer entweder die Strassenschilder ignoriert oder grad eingeschlafen ist. Das Auto von links?und wir sind viel zu schnell und schon ist es passiert. Gott sei Dank ist keiner ernsthaft verletzt in dem Auto. In unserem Panzer hat man fast nix gemerkt von dem Unfall. Wir muessen wieder warten, unser Busfahrer darf nicht weiterfahren (besser so) und wir wechseln in einen anderen Bus.
In Mendoza angekommen suchen wir verzeifelt ein Zimmer. Es ist Samstag und wir erfahren, dass es heute ein Fussball-Derby in Mendoza gibt und deshalb alles ausgebucht ist. Die verrueckten Argentinier… Nach 3 Stunden Lauferei endlich… sogar ein Hostel mit Garten und Grill. Wir bleiben ein paar Tage in Mendoza und machen eigentlich nix ausser Kochen, Essen und faulenzen. Wir bemerken auch erst spaeter, dass es von Mendoza keine Fotos gibt. So faul waren wir ? Aber das musste auch mal sein.
Unser naechstes Ziel ist Buenos Aires. Nach nur einer Nacht muessen wir aus unserem Hostel raus, weil die ausgebucht sind. Wir reisen auf die Neno-Art und buchen eigentlich nie im voraus. Meistens wissen wir nicht mal wirklich, wie wir vom Busbahnhof ins Zentrum kommen. Das kostet dann manchmal Nerven (wie in Mendoza), aber meistens sind die Leute wirklich nett und irgendwie klappts immer. So auch in unserem Fall mit der neuen Zimmersuche in Buenos Aires. Wir laufen durch das Viertel und suchen mit der Karte (Heike) bzw. fragen Leute (Neno) nach einem Hostel. An einem Kiosk, Neno fragt gerade den Besitzer, kommt ein Paerchen mit Hunden an uns vorbei. Der Gassigeher hoert uns fragen und stoppt. Zufaellig hat er ein Hostel gleich um die Ecke… ok, wir folgen ihm. Und Fabio’s Zuhause ist fantastisch. Wunderschoener Innenhof mit vielen Pflanzen. Tolle grosse Kueche und nur wenige Zimmer. Und wir kriegen einen guten Preis. Wir erkunden ein bisschen die Stadt und treffen uns abends mit einem Bekannten von Neno. Die beiden haben sich in Hong Kong kennengelernt. Schoen, mal wieder im Auto rumzufahren.
Die meiste Zeit verbringen wir allerdings damit, Infos ueber den Karnaval rauszufinden. Der findet in Gualeguaychu statt, einem kleinen Ort ca. 200km noerdlich von Buenos Aires und soll der Beste in ganz Argentinien sein. Mit brasilianischem Vorbild. Wir checken erst die Hostels in dem Ort… alles ausgebucht, bis auf ein ganz ranziges Hostel 5km ausserhalb. Naja, wir reservieren mal und wollen aber nach Alternativen gucken. Wichtig ist auch, das Ticket fuer den Karnaval vorher zu kaufen. Im Endeffekt laufen die verschiedenen Samba-Clubs eine Strasse entlang und links und rechts sind Tribuenen aufgebaut – wie in der Landshuter Hochzeit ? Die Tickets koennen wir uebers Internet reservieren und muessen aber den Kauf noch telefonisch bestaetigen. Gott sei Dank ist mein Spanisch schon einigermassen soweit. Wir nehmen eine guenstige Kategorie, aber die erste Reihe, schliesslich wollen wir tolle Fotos machen.
Am 6. Februar ist es dann soweit. Wir nehmen den Bus (mal wieder ca. 4h) nach Gualeguaychu und werden dann nachts um 3 Uhr wieder zurueck fahren. So sparen wir uns die Uebernachtung und losgehen solls eh erst um 10 Uhr abends, das passt.
Wir kommen nachmittags in bruetender Hitze an und holen uns erstmal unser Ticket. Neno versucht es auf die freche Art:?er sei Fotograf und haette gerne einen Ausweis, damit er ganz nah an die Taenzer rankommen kann. Ja klar, kein Problem, wir sollen abends einfach vorbeikommen, dann bekommen wir entsprechende Ausweise. Echt?! So einfach ist das?
Gesagt, getan. Und mit unseren Ausweisen marschieren wir stolz ins Zentrum des Geschehens. Man laedt uns in den VIP Bereich ein, antialkoholische Getraenke umsonst und Snacks gibts auch gratis. Wow. Als dann noch die Klofrauen unbedingt mit mir ein Bild machen wollen, bin ich echt sprachlos. So nah die Taenzer zu sehen, ist echt unglaublich. Und was fuer tolle Kostueme. Wir haben die ganze Zeit ein strahlendes Laecheln im Gesicht.
Zurueck in Buenos Aires heisst es erstmal ausschlafen. Und wir entscheiden, noch 2 Naechte dranzuhaengen, bevor es mit der Faehre nach Uruguay geht. Mit den Raedern erkunden wir dann noch ein bisschen die Stadt.