Paraguay

Wir erklaeren Foz de Iguazu zu unserem Basislager, packen alles, was wir fuer ein paar Tage brauchen, in einen grossen Rucksack, und machen uns auf den Weg nach Paraguay. Wir kennen bisher nur Ciudad del Este, die?Shopping-Stadt nur ein paar Kilometer von Foz entfernt, und sind neugierig auf das wenig bekannte Land. Im Internet gibt es nur spaerliche Informationen und auch die Leute, die wir fragen, verweisen uns immer nur auf die Hauptstadt Asuncion. Also gut, dann eben erst mal nach Asuncion.

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Zentrum der Stadt, in den Zelten schlafen Obdachlose. Die Armut ist hier allgegenwaertig und noch viel massiver als in Buenos Aires oder Florianopolis.

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Wir kommen an einem Sonntag an – und wenn ich eins weiss nach 2x Suedamerika bereisen, dann ist es, dass an einem Sonntag auch in einer Gross- oder Hauptstadt so ziemlich alles zu hat und es wie ausgestorben wirkt.

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Hier das Beweisphoto mitten im Zentrum und den vermeintlichen „Touristenattraktionen“.

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Die Stadt hat nicht wirklich viel zu bieten, aber wir kommen an einen kleinen Flohmarkt, kaufen Souveniers und stravanzen einfach ein bisschen rum. Wir haben so viele Leute gefragt, wir wissen jetzt auch, wohin wir gehen muessen, um einen guten, aber guenstigen Snack zu essen.?Wir laden zwei Strassenjungs zum Essen ein, sie heissen Ivan und Manuel. Ivan ist der Staerkere, aus ihm wird wohl mal ein Kleinkrimineller, leider. Er ist naemlich ziemlich schlau und selbstbewusst, und er will uns unbedingt vorlesen, also schnappt er sich die Speisekarte und liest uns einen Kaffee mit Milch und Zucker nach dem anderen vor. Wir geben ihm dann zum Schluss Noten und natuerlich kriegt er von uns immer ne 1 mit Stern, und ihr solltet sehen, wie seine Augen dann leuchten. Ein Kind bleibt ein Kind, egal wie erwachsen er manchmal sein muss. Manuel ist der Schuechternere von den Beiden und die Art, wie hoeflich er sich fuer das Essen bedankt, verursacht einen Kloss im Hals.

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Wir treffen waehrend des Nachmittags noch eine Grupper junger Kolumbianer. Sie sind hier in Asuncion, weil ein Folklore-Tanz-Treffen stattfindet. Naja, dann wissen wir ja schon, was wir am Abend machen. Es sind 4 Nationen vertreten, die ihre eigenen Taenze vorfuehren: Paraguay, Kolumbien, Tuerkei und Polen. Alle sind unglaublich gut, bei den tuerkischen Taenzern faellt auf, dass sie nie miteinander tanzen, also Mann und Frau, sondern immer getrennt. Dagegen wirken die Kolumbianer sowas von feurig und lebenslustig. Aber die Herzen des Publikums gewannen die Polen, sie haben nicht nur unwahrscheinlich gut getanzt, sondern auch noch gesungen. Am Schluss sogar auf Spanisch und das Publikum stand Kopf – war fuer eine schoene Stimmung.

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Wir suchen immer noch nach einem Ort, den wir in Paraguay noch besuchen koennen. Eigentlich nicht so schwer, diese Frage. Wir wollen einen kleinen Ort, vielleicht einen mit Fluss, dann koennen wir baden (Paraguay hat keinen Strand zu bieten), vielleicht kann man da eine Tour auf Pferden machen und zu weit weg sollte er auch nicht sein, weil wir nicht soviel Zeit haben. Echt, wir haben lange gebraucht,?und wir wussten nicht wirklich, ob dieser Ort das ist, was wir suchen, aber irgendwann ging uns die Geduld aus, und es lag auf dem Weg zurueck nach Foz de Iguassu – also es ging nach Independencia.

Der Ort war perfekt, super klein und super ruhig. Deshalb aber auch nicht so einfach mit der Unterkunftssuche. Schliesslich finden wir eine Zimmer, sehr basic, aber das war klar. Wir haben den Ort gewaehlt, weil er an 2 Wasserfaellen liegt und man da wohl hinlaufen kann. Also wollen wir am naechsten Tag den ersten Wasserfall erkunden. Immer wieder fragen wir, wie lange man da hin laeuft und bekommen die unterschiedlichsten Antworten. Etwas frustrierend. Aber gut, wir machen uns auf den Weg… nach nur gut 200m entdecke ich ein Pferd in einem Garten und meine: „Guck mal, Neno, wir wollten uns doch eigentlich Pferde ausleihen!“ Stimmt, also laufen wir mal in den Garten, um zu gucken, wem das Pferd gehoert. Dort sitzen Mutter und Tochter, und nein, das Pferd koennen wir nicht nehmen, dass ist krank. Aber ihr Bruder hat 2 Pferde. Kurzerhand laeuft die Tochter zum Papa und der bringt uns zu seinem Schwager. Wir bekommen die Pferde fuer nur weniger als 20 Dollar. So macht man eine Reittour auf Neno-Art. Mein Pferd wurde schon mal an den Schwager verliehen, aber auf Neno’s Pferd ist bisher nur der Besitzer geritten. Ok, und Neno sass bisher einmal auf einem Pferd, in Nicaragua, nur er und das Pferd, auch von einem Einheimischen mal kurz ausgeliehen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir das richtige Tun, aber wir geben ehrlich zu, dass wir keine Ahnung haben und der Besitzer versichert uns, dass die Tiere brav sind. Also, dann glauben wir ihm einfach mal. Und so war es dann auch, beide Pferde waren toll. Super brav, aber trotzdem nicht wie Schulpferde, sondern super sensibel und folgsam. Und als sich dann herausstellt, dass der Weg anstatt 4 km einfach, 12 km ist, sind wir, wahnsinnig erleichtert.

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Kroatischer Kauboi

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natuerlich Barfuss

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