Wir nehmen uns ein „shared taxi“ von Chefchaouchen nach Tangier. Das heisst, man wartet an einer bestimmten Taxi Haltestelle bis man 7 Leute zusammen hat, die alle nach Tangier wollen und dann gehts los. Diese Art, von A nach B zu kommen, wird uns noch oft auf dieser Reise begleiten. Dabei bieten die Autos mal mehr, mal weniger Platz fuer die Passagiere. Hier haben wir Glueck. Wir muessen zwar ueber eine Stunde warten, aber die Sitze sind bequem und die Autofahrt ist nicht zu lang. Mit uns gemeinsam faehrt ein Paerchen aus China. Wir wollen den Taxifahrer, der kein Englisch spricht, fragen, ob er uns am Bahnhof in Tangier aussteigen lassen kann. Unser Plan ist naemlich, mit dem Zug nach Casablanca, und von dort gleich weiter nach Marrakesch zu fahren. Angenehmer und schneller als mit dem Bus. Neno versucht es in spanisch und Zeichensprache. Dann die Ueberraschung, die zwei jungen Chinesen sprechen fliessend arabisch. Ha! Ist ja cool! Sie studieren in Casablanca internationale Beziehungen und haben sich auf den arabischen Markt spezialisiert.
Ein paar Worte mehr als Shokran (Danke) waeren sicherlich ab und zu hilfreich. Aber es geht auch so, und manchmal ist es vielleicht besser. Denn gerade bei den Haendlern spuert man den Unmut, wenn man nicht das Ding kauft, bei dem der Blick aus Versehen mal laenger haften blieb. Und das Gemurmel, das dann folgt, kann man sich auch so zusammenreimen. Trotzdem hatten wir gerade in Fez schon einen kleinen Kaufrausch. 2 Masken und eine Statue hat Neno erhandelt.
In Marrakesch werden wir nicht wirklich fuendig. Zuviel los und wohl zuviele Touristen, die den teilweise 8fachen Preis widerstandslos bezahlen. Naja, macht nix. Es wird noch viele Gelegenheiten zum „shoppen“ geben. Ansonsten ist uns Marrakesch zu gross und zuviel los. Aber irgendwie gehoert das wohl auch zu der Metropole.

Aber das Essen ist immer noch hervorragend und wir beschliessen, einen Tagesausflug ins Atlas – Gebirge zu machen. Dabei wird man mit anderen Touristen und einem Guide erstmal zu den Argan-Laeden gefahren. Das Argan Oel ist mittlerweile der Verkaufsschlager an die faltigen West- und Mitteleuropaer. Gibt es in allen Duftrichtungen und wird tatsaechlich sehr natuerlich hergestellt. Mir gefaellt, dass die Frauen damit eine Moeglichkeit bekommen, Geld zu verdienen, und damit unabhaengiger von den Maennern werden. Die kleinen Doerfer der Berber sind wirklich schoen anzusehen und Neno bekommt ein paar Models vor die Nase. Wir laufen durch Walnuss-Baum-Waelder und kommen an einen kleinen Wasserfall, bevors zum Mittagessen geht.

Frisch gestaerkt dann fahren wir Richtung Sueden zu den Kamelen. Ich wusste gar nicht, dass ein Ritt auf dem Programm steht, also gut, dann rauf auf den Hoecker. Leider sieht niemand reitend auf einem Kamel wirklich sexy aus, zumindest keine Touristen, deshalb hier nur wenig Bilder. Das Baby aber ist wirklich zuckersuess und sein Fell total weich und kuschelig. Das wuerde ich gerne mit nach Hause nehmen. Zusammen mit den vielen vielen Eseln, die wir hier ueberall als Arbeitstiere eingesetzt sehen. Jeden einzelnen davon wuerde ich so gerne retten. Irgenwann hab ich meine Esels-Farm, ganz bestimmt.
