Westsahara

Ein Land, das eigentlich keines ist. Hier ein Auszug aus Wikipedia, damit man die Situation vor Ort etwas besser begreifen kann.
Die Westsahara ist ein Territorium an der Atlantikküste Nordwestafrikas, das nach dem Abzug der ehemaligen Kolonialmacht Spanien 1975 von Marokko beansprucht und gr??tenteils annektiert wurde. Marokko betrachtet das in vorkolonialer Zeit in einem losen Abh?ngigkeitsverh?ltnis zu ihm stehende Gebiet als Teil seines Territoriums. Es hat nach einer Sch?tzung von 2017 etwa 553.000 Einwohner.

Die zu spanischen Kolonialzeiten entstandene, linksgerichtete ?Befreiungsfront“ der Sahrauis (der Bev?lkerung der Westsahara), die Frente Polisario, k?mpft für einen unabh?ngigen Staat, die Demokratische Arabische Republik Sahara, auf dem gesamten Territorium von Westsahara. Seit dem Waffenstillstand von 1991 kontrolliert die Frente Polisario einen Streifen im Osten und Süden der Westsahara von der Grenze zu Algerien bis zur Atlantikküste.

Die Vereinten Nationen verlangen die Durchführung eines Referendums über den endgültigen v?lkerrechtlichen Status des Gebietes. ?ber die Modalit?ten der Durchführung eines solchen Referendums konnte bisher keine Einigkeit zwischen Marokko und den Vertretern des saharauischen Volkes erzielt werden. Hauptstreitpunkt ist hierbei die Frage, ob bei diesem Referendum neben Integration oder Autonomie auch die Unabh?ngigkeit der Westsahara von Marokko eine Option sein solle. Letzteres lehnte Marokko 2004 als Option ab.

Per Flieger sind wir angereist und bemerken sofort die ungewoehnlich hohe Armee-Praesenz der Marokkaner. Damit man ihnen das Land ja nicht streitig macht. Eigentlich gibts hier nur Sand. Viel Sand. Die Stadt Dakhla ist gerade im Aufbau. Ueberall entstehen neue Haeuser, Einkaufszentren, Strassen. Man bereitet sich auf den Tourismus vor, der hier hauptsaechlich aus Kite-Surfern besteht. Und man bringt mehr und mehr Marokkaner in die Stadt. Damit das Referendum, das mal durchgefuehrt werden soll, auch den richtigen Ausgang nimmt.
Abgesehen von der etwas wackligen politischen Lage fuehlen wir uns hier sehr sicher. Touristen sind willkommen. Die meisten jedoch sind in den 5 Sterne All inklusive Resorts ausserhalb der Stadt zu finden. Wir haben etwas Muehe, herauszufinden, was sich denn lohnt hier anzugucken. Die Touren sind sehr teuer. Deshalb machen wir es wieder auf unsere Art und Weise. Neno mietet ein Auto von einem Freund unseres Hotels. Und wir zuckeln einfach mal drauf los. Die Hauptattraktion hier ist die sogenannte weisse Duene. Allerdings raet uns jeder davon ab, mit einem normalen Auto dorthin zu fahren. Es ist Sandpiste, nicht ausgeschildert und man braucht Allrad. Hm, doof. Also erstmal zu Attraktion Nummer 2. Eine Dusche mit Schwefelwasser aus einer heissen Quelle. Ich lehne dankend ab. Neno geniesst es sichtlich.

Wir treffen dort auf einen Guide, der gerade mit 2 Touristen von der weissen Duene zurueck kommt. Und er meint, wenn wir vorsichtig fahren und nicht in Panik geraten, sollten wir es mit dem normalen Auto schaffen. Fuer Neno bedeuted das, kein Problem, wir fahren hin. Allerdings ist es schon spaet, also planen wir fuer den naechsten Tag den Strand Porto Rico und die weisse Duene zu besuchen.

Fuer Nachmacher:

Hotel Imperial Playa fuer knapp 30 Euro das DZ.

Porto Rico, sehr einfach mit dem normalen Auto. Nur ca. 1-2 km Schotterstrasse, aber gut befestigt. Netter Strand, wir waren fast alleine. Nur ein Strassenhund kam zur Begruessung.

White Dune oder weisse Duene. Also, das ist nur was fuer Leute mit starken Nerven ohne Allrad. Wir mussten ein paar mal die Arschbacken zusammenkneifen, und ein kurzes Stossgebet schicken. Aber es ging alles glatt. Als Belohnung gab es wilde Kamele und eine weisse Duene komplett fuer uns allein. Toll!!! Das letzte Stueck zu Fuss dahin war anstrengend. Wir sind erst nachmittags angekommen und das Meer hat die Duene abgeschnitten. Also hiess es erstmal ca. 1km im Sand und dann nochmal 1km durch kniehoches Wasser waten. Aber es hat sich so gelohnt. Eines unserer Highlights ueberhaupt auf unseren Reisen.

Danach gings zum Restaurant TalhaMar, dort kann man sich die Fischplatte aussuchen und dann darf geschlemmt werden.

Eine besondere Ueberraschung war der Abstecher suedlich von Dakhla in den kleinen Fischerort Lasarka. Wir kommen kurz vor Sonnenuntergang dort an und es wimmelt nur so von Fischern mit ihren Booten, die entweder gerade zurueck kommen und gerade in See stechen. Traktoren geben entweder den notwendigen Schubs ins Wasser oder ziehen die schweren, aber wunderschoenen Holzboote an den Strand. Das Licht ist fantastisch und Neno ist in seinem Element. Allerdings erst nachdem er von einem Mann in Uniform belehrt wurde, keine Fotos zu machen. Wir laufen also aus seinem Sichtfeld und die Fischer selber haben nichts dagegen, fotografiert zu werden. Sie nehmen uns auch auf dem Traktor wieder zurueck zum Parkplatz.

Fazit: Dahkla ist nicht Marokko und wir fanden es fantastisch.